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Radtour 2001: Genua - Lourdes


Tour-Daten der 5. Etappe:

Zeitraum: 14.07.2001 - 27.07.2001, davon 12.5 Fahrradtage
Streckenlänge: 1150 km, Gesamtanstieg: 9690 hm


Einzeletappen:

1. Tag: Ankunft Genua mit der Bahn / Tourstart: Genua, Savona, Finale Ligure - 74 km, 380 hm, max.: 85 m ü. NN - gpsies.com
2. Tag: Finale Ligure, Alassio, Imperia, San Remo, Ventimiglia, Mortola Inferiore - 101 km, 990 hm, max.: 143 m ü. NN - Hotel am Corso Mentone (heute: Residenza Capo Mortola) - gpsies.com
3. Tag: Mortola Inferiore, Menton, Monaco, Villefranche, Nizza, Pont-du-Loup, Gréolières - 86 km, 1450 hm, max.: 816 m ü. NN - Privatzimmer - gpsies.com
4. Tag: Gréolières, Valderoure, Logis-du-Pins, Comps-sur-Artuby, Canyon Du Verdon - 72 km, 1120 hm, max.: 1183 m ü. NN - Logis Hotel du Grand Canyon du Verdon - gpsies.com
5. Tag: Canyon Du Verdon, Moustiers, Riez, Valensole, Manosque - 84 km, 1020 hm, max.: 1280 m ü. NN - gpsies.com
6. Tag: Manosque, Lourmarin, Lauris, Eyguieres, Fontvieille, Tarascon - 118 km, 510 hm, max.: 475 m ü. NN - gpsies.com
7. Tag: Tarascon, Remoulins, Pont du Gard, Sanilhac, St. Chaptes, Moussac, Ledignan, Lezan - 86 km, 440 hm, max.: 165 m ü. NN - gpsies.com
8. Tag: Lezan, Durfort, St. Hippolyte, Grotte des Demoiselles, Gorges de l'Herault, Clermont l'Herault - 94 km, 750 hm, max.: 310 m ü. NN - gpsies.com
9. Tag: Clermont l'Herault, Roujan, Beziers, Maureilhan, Capestang, Salleles, Puicheric, Capendu - 122 km, 560 hm, max.: 260 m ü. NN - Le Top du Roulier Hotel Capendu - gpsies.com
10. Tag: Capendu, Fonties d'Aude, Carcassonne, Cavanac, Verzeille, Limoux, Mirepoix - 85 km, 670 hm, max.: 473 m ü. NN - Maison des Consuls - gpsies.com
11. Tag: Mirepoix, Laroque d'Olmes, Foix - 44 km, 420 hm, max.: 554 m ü. NN - gpsies.com
12. Tag: Foix, Grotte du Mas-d'Azil, Lescure, St. Girons, Mercenac, Mane, Pointis-Inard, St. Gaudens - 102 km, 560 hm, max.: 508 m ü. NN - La Belle Epoque - gpsies.com
13. Tag: St. Gaudens, Montrejeau, St. Laurent, la Barthe, Mauvezin, Bagneres, Trebons, Lourdes - 82 km, 820 hm, max.: 664 m ü. NN - gpsies.com
*** Ruhetag in Lourdes und Beginn Rückreise ***
*** Rückreise mit der Bahn ***


Tourkarte:


Tourbericht:

Die Anreise mit der Bahn gestaltet sich wegen der zunehmenden Entfernung von zuhause immer schwieriger. Diesmal waren einige mehrstündige Fahrkartenschalter- und Reisebürobesuche nötig, um eine funtionierende Bahnverbindung mit Fahrradmitnahme für Hin- und Rückfahrt zu buchen. Auf die Flugzeug-Option mit Umstieg in Paris haben wir dankend verzichtet. Naja, dafür waren wir dieses Jahr auch wieder für 2 Wochen unterwegs und zu dritt: "Life can be so beautyful, ..."!

--- 1. Tag ---

Wie üblich beginnt die Etappe millimetergenau dort, wo die letztjährige aufgehört hat. In diesem Jahr ging es daher vom Hauptbahnhof von Genua (Bild) wieder los.

Der aufmerksame Betrachter wird die beiden Verbände an meinen Beinen erkennen. Die zugehörigen Verletzungen hatte ich mir einen Tag zuvor beim Einsteigen in den Zug zugezogen. Vor lauter Urlaubsfreude war ich beim Verabschieden am Bahnhof in Essen zwischen Zug und Bahnsteigkante auf dem Gleiskörper gelandet.
Meine kleine Verletzung war insofern ärgerlich, dass die ersten Tagesetappen an der italienische Riviera entlang führten und für mich die Badesaison somit gleich am ersten Tag schon beendet war. Schon der erste Badestrand ließ nicht lange auf sich warten, gleich am Ortsausgang von Genua (Bild).
Die Küstenstraße an der italienischen Riviera war sehr abwechslungsreich (Bild), dafür mussten wir aber auch so einige Anstiege in Kauf nehmen.
Weniger anstrengend waren da natürlich die Pausen (Bild).
Insgesamt sind wir am ersten Tag, trotz des wenigen Schlafes im Zug, bis Finale Ligure geradelt. Hier haben wir recht unspektakulär in einem typischen Touristenhotel in Strandnähe übernachtet. Vor dem Abendessen haben wir uns noch die Zeit für eine kurze Stadtbesichtigung genommen (Bild).
--- 2. Tag ---

Auch am zweiten Tag konnten wir die ligurische Küstenstraße ausgiebig genießen. Zwischen Finale Ligure und Imperia gab es immer wieder herrliche Ausblicke zu bestaunen, aber mitunter auch eine herrliche Blütenpracht am Straßenrand (Bild).
Bei aller Schönheit waren wir jedoch froh, in keinem der Orte einen längeren Urlaub verbringen zu müssen. Dafür waren die Strände einfach zu überlaufen, wie hier die Bucht von Diano Marina kurz vor Imperia (Bild).
Am Nachmittag haben wir viel Zeit kurz hinter Ventimiglia verloren. Bei einer durch eine Baustelle bedingten Straßensperre (Bild) wollten wir einen Umweg auf jeden Fall vermeiden und haben lange versucht, mit unseren Rädern über die Absperrungen zu klettern. Schließlich mussten wir uns doch geschlagen geben und der Umweg war unausweichlich. Nur wenig später haben wir uns bei Mortola Inferiore ein Hotel zum Übernachten gesucht.
Gegen Abend machten wir uns dann entlang der Küstenstraße zu Fuß auf den Weg zu einem geeigneten Restaurant. An der ersten Weggabelung haben wir dem Schild (Bild) zur "Taverna dell' Orso" in 2.000 m vertraut. Dass der italienische Meter nicht mit dem deutschen zu verwechseln ist, war uns ja eigentlich klar, aber dass wir uns hungrig noch auf eine über einstündige Bergwanderung eingelassen hatten, hat uns dann doch überrascht.

Oben in der Taverne angekommen, wurde es dann auch langsam dunkel. Für den mühsamen Anstieg hat uns die Taverne aber mehr als entschädigt. Es gab eine wunderschöne Terrasse, auf der man den lauen Sommerabend mit einem sehr beeindruckenden Ausblick auf Monaco genießen konnte.
--- 3. Tag ---

Nach einem Frühstückskakao, der so zähflüssig war, dass der Löffel in Tassenmitte senkrecht stehen konnte, machten wir uns vom Hotel (Bild) in Mortola Inferiore auf den Weg Richtung Frankreich.
Nach wenigen Kilometern haben wir die französische Grenze (Bild) über die Pont Saint-Louis noch am Morgen passiert.
Wir fuhren weiter über die Küstenstraße, wobei wir mit zunehmendem Verkehr in Richtung Monaco zu kämpfen hatten. Dafür boten sich entlang der Straße immer wieder schöne Aussichten auf Monaco (Bild).

Unter den Autoreisenden, die wir im zähflüssigen Verkehr gut überholen konnten, befanden sich auch einige deutsche Touristen. Unter anderem eine jugendliche Reisegruppe, die mit dem Diercke Schulatlas navigierte: "Zu irgendetwas muss das Ding ja gut sein". Hier konnten wir bei der Orientierung helfen.
Unspektakulär verlief der Grenzübertritt von Frankreich nach Monaco, so dass wir nur schnell ein Foto vom entsprechenden Hinweisschild machten (Bild).
In Monaco sind wir nicht lange geblieben. Nach einer kurzen Runde durch die Stadt haben wir noch schnell einen Stopp vor dem Casino Monte Carlo (Bild) eingelegt. Anschließend fuhren wir weiter in Richtung Villefranche. Etwas ängstlich wegen der französischen Küche und natürlich auch verwöhnt von der italienischen, sind wir dort zu Mittag in einer Pizzeria eingekehrt.
Nach dem Mittagessen setzten wir uns gleich wieder auf die Räder und haben so schon nach zweieinhalb Tagen Nizza erreicht. An der Strandpromenade gab es einen hervorragenden Fahrradweg (Bild). Mittlerweile hatten wir 16.30 Uhr und wir standen vor der schwierigen Entscheidung, ob wir übernachten oder weiterfahren sollten.
Am Startpunkt der Bergstraße D6 von Cagnes-Sur-Mer bei Nizza nach Gréolières machten wir eine kurze Pause (Bild) und entschieden uns schließlich leichtsinnigerweise und etwas unüberlegt für das Weiterfahren.
Wir sind daher noch bis nach 22 Uhr in das 840 m ü. NN gelegene Gréolières ("ich glaube nicht, dass wir da noch ein Hotel finden.") geradelt. Die Strecke war zwar anstrengend, bot aber auch herrliche Ausblicke auf die schöne Bergwelt (Bild) und führte uns an imposanten Felsen vorbei (Bild unten).
Nur mit Glück haben wir spät am Abend noch ein Zimmer sowie etwas zu Essen in Gréolières bekommen. Nachdem wir den kleinen Ort schnell abgesucht hatten, stellten wir fest, dass es keine Pension oder Fremdenzimmer gibt. Der einzige Anlaufpunkt im Ort war eine Pizzeria, wo uns glücklicherweise geholfen werden konnte. Hier vermittelte man uns an ein nettes Ehepaar, das uns noch ein schönes Zimmer mit Frühstück vermietet hat.
--- 4. Tag ---

Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Schlucht von Verdon. Zunächst stärkten wir uns in der Privatunterkunft mit einem reichhaltigen Frühstück (Bild).
Gut gestärkt nahmen wir anschließend ausgiebig Abschied von unseren netten Gastgebern in Gréolières (Bild).
Gleich die ersten 5 km forderten uns mit über 300 Höhenmetern heraus, wobei wir schon nach zwei Kehren einen schönen Blick auf den Ort Gréolières (Bild) hatten.
Auf den ersten Kilometern waren auf der D2 auch drei kleiner Tunnel zu passieren, wovon auf dem Bild der zweite zu sehen ist.
Bereits nach 10 km haben wir mit 1.183 m den höchsten Punkt des Tages erreicht, so dass der Weg anschließend leicht abschüssig war. Wir waren daher im Glauben, schon den Großteil der Anstrengung geschafft zu haben. Doch weit gefehlt, selbst die flacheren Strecken waren wegen des enormen Gegenwindes heute richtig anstrengend. Kurz vor La Bastide ging es nach 32 Kilometern nochmal auf einem Kilometer für 75 m bergauf auf den Col de Clavel mit 1.063 m Höhe ü. NN (Bild).
Die nächsten 10 km führten erfreulicherweise wieder bergab. Wir trafen zwei Fahrradfahrer auf einer Tagestour von Nizza. Beide waren ohne Luftpumpe unterwegs, einer hatte aber einen Schleichplatten. Die beiden waren entsprechend glücklich uns, bzw. unsere Luftpumpe, zu treffen. Wir waren mal wieder überrascht, wie schlecht vorbereitet andere auf Tour gehen.

Unsere Beine wurden müder und müder. Zumal bis zur Schlucht von Verdon wieder 200 m Höhenunterschied bei heftigem Gegenwind zu überwinden waren. Als es nach Erreichen der Schlucht wieder leicht abschüssig wurde (Bild), waren wir natürlich erleichtert (Bild).
Den ersten tollen Ausblick auf die Schlucht von Verdon konnten wir am Balcon de Mescla genießen (Bild).
Am Balcon de Mescla nimmt der Fluss Verdon eine enge Kurve und wird zusätzlich vom Fluss L'Artuby (im Bild Zufluss ganz links) gespeist.
Die nächsten Kilometer führten uns dann weiter am Fluss L'Artuby entlang bis zum Taltiefsten, wo wir den Fluss über die Pont de l'Artuby (Bild) überqueren konnten.
Mittlerweile hatten wir 350 m Höhe verloren und ein Anstieg in ähnlicher Größenordnung stand uns auf den nächsten Kilometern noch bevor. Ein guter Grund, nach einer Übernachtungsmöglichkeit Ausschau zu halten. Entlang der Schlucht gibt es jedoch keine größeren Ortschaften, so dass wir nicht wussten, wie weit wir noch fahren mussten, um ein geeignetes Bett zu finden. Wir mussten uns zusammenreißen, vor lauter Müdigkeit wenigstens noch die schöne Landschaft zu genießen (Bild).
Doch dann hatten wir wieder Glück. Auf halber Strecke am Canyon kam endlich ein Hotel. Abends gab es im Hotel des Canyon du Verdon besondere Spezialitäten. Wozu auch eine gute Küche anbieten, wenn weit und breit keine Konkurrenz liegt. Die würzige Gemüsesuppe war nur nach Eindicken mit Parmesankäse zu ertragen, so dass für die Spaghettis nichts mehr übrig blieb. Noch ungenießbarer war nur das Eisdessert: ich hatte Glück und fischte einen größeren Glassplitter aus meinem Eisbecher.
--- 5. Tag ---

Am nächsten Tag ging es entlang der südlich der Schlucht führenden Straße hauptsächlich weiter bergauf. Zum Glück war es hier relativ windstill, so dass uns übermäßige Anstrengungen erspart blieben.
Wir genossen die ein oder andere Pause für einen Blick in das Tiefe Tal (Bild) und auf die zurückliegende Wegstrecke.
Am Ausgang der Schlucht von Verdon schließt der Lac de Sainte-Croix an, der oberhalb der Bergspitzen am nächsten Aussichtspunkt schon zu erkennen war (Bild).
Bereits nach 10 km haben wir die Passhöhe des Col de Vaumale auf 1.202 m ü. NN erreicht (Bild). Hinter Aguines haben wir die D71 zugunsten der D19 verlassen, um den Lac de Sainte-Croix nördlich zu umfahren.
Vor uns lag nun eine lange Talabfahrt, die wir genossen haben. Anschließend haben wir in Moustiers (Bild) zu Mittag gegessen. Nach einer angenehmen Fahrt durch die Provence haben wir abends Manosque erreicht.
--- 6. Tag ---

Unspektakulär wäre der nächste Tag verlaufen, wenn nicht, ....

.... ja wenn wir nicht in Tarascon übernachtet hätten. Doch dazu komme ich später.

Zunächst fuhren wir über die D6 und die D27 durch vergleichsweise langweiliges Flachland.
Nach 43 km haben wir eine Pause im Cafe de l'Ormeau in Lourmarin eingelegt (Bild).
In Ermangelung anderer Sehenswürdigkeiten am heutigen Tage haben wir ein Foto der historischen Straßenbrücke über den Fluss Durance bei Mallemort geschossen (Bild).
Der morgens noch blaue Himmel hatte sich im Laufe des Tages immer mehr bedeckt. Um nicht zu frieren, habe auch ich ein langärmliges Trikot zum Einsatz gebracht, das ich lieber nicht angezogen hätte und mit dem ich mich auch nicht mehr ablichten lasse.
Highlight des Tages war die abendliche Herberge. Dass wir bei der Auswahl der Übernachtung meist nicht sehr zimperlich sind, hatte ich bestimmt schon Mal geschrieben. So auch in Tarascon.

Wir sind dort in einer recht familiären Pension gelandet, deren Besitzer - zwei jüngere Herren - auffallendes Interesse an Falkos pinkfarbener Fahrradkleidung entwickelt haben. Besonders wir zwei Nicht-Betroffenen, aber auch Falko, haben es mit Humor genommen. Die flotten Sprüche, mit denen Falko konfrontiert wurde, waren ja hoffentlich auch alle witzig gemeint.
--- 7. Tag ---

Am nächsten Morgen gab es ein reichhaltiges Frühstück, das für alle Übernachtungsgäste an einem gemeinsamen und besonders großen Holztisch serviert wurde. Eine bleibende Erinnerung.

Zum Pflichtprogramm für Südfrankreich-Reisende gehört bestimmt die Pont du Gard (Bild), die wir daher in unsere Route aufgenommen haben. Leider waren wir nicht die einzigen, die so dachten und es war dort in der Hauptferienzeit dementsprechend gut besucht. Naja, dafür hat das Wetter sich von seiner besten Seite gezeigt: Strahlend blauer Himmel (Bild).
Auf dem weiteren Weg am selben Tag haben wir uns noch hoffnungslos verfahren. Der Ehrgeiz, nicht umzudrehen, hat beim Durchqueren von Trampelpfaden und Sträuchern einiges an Aufwand gekostet (Bild).
Wegen der ausgiebigen Besichtigung der Pont du Gard und des anschließenden ebenso zeitaufwändigen Verfahrens wurde es am Abend mal wieder recht spät, so dass wir auf der Fahrt nach Lezan noch in den Genuss des Sonnenuntergangs kamen (Bild).
--- 8. Tag ---

Am nächsten Tag fuhren wir zunächst zur Karsthöhle Grotte des Demoiselles (Bild), einer besonders großen Höhle mit einem 52 m hohen unterirdischen Saal. Ohne Führung gab es keinen Einlass, so dass wir uns über eine Stunde einer französischen Gruppe anschließen mussten und nichts verstanden haben.
Erinnerungsfoto im Eingangsbereich zur Karsthöhle Grotte des Demoiselles
Schöne Eindrücke von der Landschaft haben sich auch bei der Fahrt durch die Gorges de l'Herault ergeben. Zunächst machten wir eine kurze Pause an einem kleinen Mäuerchen (Bild).
Zur eigentlichen Schlucht waren nochmal 200 Höhenmeter erst bergauf, anschließend umgehend wieder bergab zu überwinden. Nach der Abfahrt stießen wir am Fuß des Berges auf ein älteres Pärchen, das den Anstieg in umgekehrter Richtung zwar noch vor sich hatte, sich darüber aber bereits heftig zerstritten hatte. Uns erging es besser. Wir genossen lieber die schöne Aussicht (Bild).
Abends in Clermont l'Herault hat uns das Glück bei der Hotelsuche dann leider wieder etwas verlassen. Wir haben nur ein sehr einfaches Hotel mit einem spärlichen Zustellbett gefunden (Bild), aber den Spaß nicht verloren.
--- 9. Tag ---

Nachdem wir in den letzten Tagen so manchen Anstieg zu bewältigen hatten, ging es auf der weiteren Strecke nach Süden wieder etwas gemütlicher zu. Wir radelten viel durch flaches Land (Bild).
Gegen Mittag fuhren wir in eine vergleichsweise große Stadt: Beziers. Wir nutzten die Gunst der Stunde und kehrten zum Essen bei McDonalds ein (Bild).
Anschließend verließen wir Béziers über die Brücke Pont Vieux mit Blick auf die Kathedrale St. Nazaire (Bild).
Ab Beziers führte unsere Strecke bis Capendu weiter nach Osten. Gegen Nachmittag erreichten wir den Canal du Midi, dem wir ein gutes Stück folgten. Schließlich mussten wir einen kleinen Seitenkanal auf dem Weg nach Marseillette überqueren (Bild). Hier hatten wir leichte Mühe, noch eine Übernachtungsgelegenheit zu finden. Nach Durchfragen in einigen Privatgärten landeten wir schließlich in einem Hotel mit schönem Rundhof im Nachbarort Capendu.
Im Le Top du Roulier Hotel (Bild) in Capendu gab es für uns ein umfangreiches und schmackhaftes Abendmenü. Falko und ich haben uns sogar an die französischen Spezialitäten herangetraut, die man ruhigen Gewissens besser nicht ist. Etwas ungeschickt haben wir uns nur bei der Käseplatte angestellt. Die besonders umfangreich servierte Käseauswahl war wohl nur zum Probieren und nicht zum vollständigen Verzehr gedacht.
--- 10. Tag ---

Die nächste Sehenswürdigkeit auf unserem Programm war die Cite von Carcassonne (Bild). Aus der Ferne war die beeindruckende Festung sehr imposant und sehenswert. Die Besichtigung des Inneren hat sich wegen der touristischen Ausschlachtung nur bedingt gelohnt. Von Plastikrüstungen über Ansichtskarten bis zu diversen Pizzen ist innerhalb der Mauern alles erhältlich, was das Touristenherz begehrt.
Wegen des sehr touristischen Flairs wollten wir Carcassonne so schnell wie möglich wieder verlassen. Daher haben wir erstmal auf das Mittagessen verzichtet. Allerdings hat sich dies mit zunehmender Zeit nicht als gute Idee herausgestellt: Auf der weiteren Etappe (Bild) gab es nichts Essbares mehr zu kaufen.
Je mehr wir uns von Carcassonne entfernten und Limoux näherten, desto hügeliger wurde die Landschaft (Bild).
Unsere Etappe führte uns noch bis Mirepoix (Bild), eine Stadt, die mir persönlich sehr gut gefallen hat. Und das lag nicht nur am köstlichen Abendessen, sondern auch an der malerischen Altstadt.
Stadtbummel durch die malerische Altstadt von Mirepoix.
--- 11. Tag ---

Der nächste Tag fing gut an. Schon bei der ersten Pause stellte Falko sein Fahrrad so unglücklich am Straßenrand ab, dass das Rad einen Salto in den benachbarten Graben vollzog (Bild).
Wir nutzten den Vormittag und fuhren zügig durch die hügelige Landschaft in Richtung Foix (Bild).
Schmaler Wirtschaftsweg auf der Strecke nach Foix.
Einen halben Tag Pause haben wir uns in Foix (Bild), dem diesjährigen Etappenort der Tour de France, gegönnt. Allerdings waren wir drei Tage zu spät dort. Auf einigen Straßen waren auf dem Asphalt noch die Sprüche zur Anfeuerung bzw. Demoralisierung der Fahrer zu lesen.
Als wir in Foix mittags in einem Restaurant hielten und dort sehr leckere Speisen vom heißen Stein zu uns nahmen (Bild), waren wir noch der festen Überzeugung, anschließend weiter zu fahren. Wir verabschiedeten uns von der Bedienung, die uns für die weitere Strecke viel Glück wünschte.
Voller Magen fährt nicht gern. So entstand der spontane Entschluss zu bleiben. Während Marion und Falko den Nachmittag nutzten, sich im Hotel auszuruhen, habe ich in Foix noch die Burg des Grafen aufgesucht, um von dort ein Foto auf die Stadt zu schießen (Bild).
Als es zum Abendessen ging, waren wir uns schnell einig, das Restaurant von heute Mittag auch fürs Abendessen zu besuchen und nochmal das gleiche zu bestellen. Dort war man entsprechend überrascht…
--- 12. Tag ---

Durch den geruhsamen Nachmittag am Vortag waren wir am nächsten Morgen frisch und ausgeruht für die nächste Tagesetappe.

Eine schöne Überraschung bot die Grotte du Mas-d'Azil (Bild) in unmittelbarer Nähe zum Fluss l'Anze.
Marion auf der Autostraße D119, die unmittelbar durch die Grotte du Mas-d'Azil führt.
An der weiteren Strecke stießen wir wieder auf Spuren der Tour de France: Anfeuerungen in Kreideschrift auf dem Straßenasphalt (Bild).

Größere Probleme, einen Platz zum Übernachten zu finden, stellten sich in St. Gaudens ein. Im Ort fand zeitgleich eine Ausstellung für Modellautos statt und alle Zimmer waren belegt. Doch es gab eine Ausnahme: Das Hotel "La Belle Epoque".

Der Name war Programm: Das Hotel hatte seine besseren Tage bereits lange hinter sich gebracht. Uns blieb keine andere Wahl. Trotz Uringestank im Flur buchten wir uns ein. Sicherheitshalber ließen wir zum Übernachten aber unsere Fahrradsachen an und kamen erst gar nicht auf die Idee, unsere Taschen zu öffnen.
--- 13. Tag ---

Ungewaschen und ungefrühstückt verließen wir das so genannte Hotel am nächsten Morgen recht früh. Beides holten wir aber in einem nahe gelegenen Cafe nach, so dass wir uns halbwegs frisch wieder auf die Räder schwingen konnten.

Wir genossen die letzte Tagesetappe der diesjährigen Tour bei ausgelassener STimmung (Bild).
Die letzten Kilometer unserer diesjährigen Tour führten am Fuß der Pyrenäen entlang nach Lourdes. Wir nutzten mehrere Gelegenheiten, die Filme in unseren Fotoapparaten zu füllen (Bild).
Da wir noch genügend Zeit hatten, gönnten wir uns noch eine ausgiebige Mittagspause.
Am frühen Nachmittag erwischte uns noch der einzig starke Regen der diesjährigen Schönwettertour. Wir hatten Glück und konnten die Zeit trocken in einem Rohbau überbrücken (Bild).
Am frühen Nachmittag erreichten wir Lourdes (Bild).
Trotz der anstrengenden Anreise ist das erhoffte Wunder in Lourdes ausgeblieben.

Naja, vielleicht überkommt es uns ja im nächsten Jahr, wenn wir wieder mit der Bahn anreisen.
--- Rückreise ---

Nach ein'em Besichtigungstag in Lourdes begaben wir uns zum Bahnhof, um unsere Heimreise anzutreten.

seit 25.03.1999
Letzte Änderung: 26.06.2013